C H A N C E N L O S
Today's the day when DREAMING ends
„Hast du Abby gesehen?” „Nein. Ich dachte, sie wäre bei dir?“ Abrupte Unruhe breitete sich in dem kleinen, kahlen Raum aus. Ein Stuhl wurde zurück geschoben und krächzte über alten und morschen Boden, ehe er sein Gleichgewicht verlor und umfiel. Die Gestalten zuckten in der Dunkelheit in sich zusammen und für einen Sekundenbruchteil schien es, als hielten sie gleichzeitig die Luft an. Angestrengtes Lauschen wurde laut, Blicke in der Finsternis ausgetauscht. Schließlich überwand sich einer, mit seinem Zauberstab etwas Licht zu spenden. Fahle Gesichter wurden von mattem Schein erhellt. Sie waren dreckig und ausgemergelt, ihre Augen groß und angst erfüllt. Jemand wanderte durch das Kellergewölbe zu einem der verhangenen Fenster und spähte hinaus auf die Strasse, die belebt und befahren war wie je. „Ob ihr etwas passiert ist?“ „Sie werden sie doch nicht..?“ „Nun malt nicht gleich den Teufel an die Wand!“, unterbrach ein hoch gewachsener Mann mit langem schwarzen Haar. Er schüttelte den Kopf und zückte seine Waffe. „Wir haben uns lange genug versteckt. Wir sollten uns nicht länger wie schmutzige Hunde behandeln lassen.“
Es war keine Sympathie, die er erntete. Eher Mitleid und Enttäuschung. Sie waren schon lange hier und sie waren sicher nicht die einzigen, die sich versteckt hielten. Der Winter wich dem Frühling, aber die Tage wurden kälter. Sie waren Gejagte, verachtet von solchen, die sich „reinblütig“ nannten. Ihre Stellung war nichts mehr wert und das bekamen sie mehr und mehr zu spüren. Gellert Grindelwald hatte die Menschen unter Kontrolle. Konnte man sie deshalb verurteilen? Viele sagten „Ja“. Denn sie waren dumm und töricht. Manche behaupteten „Nein“, denn es fehlte ihnen an der Kraft, das Gute vom Bösen zu unterscheiden. „Ich werde Abby zurück holen. Vielleicht ist sie nur nach oben, um frische Luft zu schnappen.“ Damit zwang er sich an den anderen vorbei zu der magisch versiegelten Türe. Mit einem Schwenker löste er den Zauber, sie schwang beiseite. Diesen Augenblick nutzten die Männer auf der Türschwelle, um die Muggelstämmigen zu überwältigen. Abby hatte sie unter Qualen verraten. Keiner von ihnen überlebte.
Another HERO. Another mindless CRIME Behind the curtain in the pantomime On and on does ANYBODY know, what we are living for ? Whatever happens we leave it all to chance Another heartache another FAILED Romance On and on does anybody know what we are living for ?
Dumbledore durchquerte den Eingangsbereich mit ausgreifenden Schritten. Er hastete die marmornen Stufen in den ersten Stock empor und folgte dem Gang eilend, ohne inne zu halten. Es war schmerzlich, die Korridore der Schule derart leer und verlassen zu sehen, aber es war für alle das Beste. Nachdem Gellert die Schule heim gesucht hatte, hatte Hogwarts das Vertrauen auf Sicherheit verloren. Viele Kinder wurden von ihren Eltern persönlich am Haupttor abgeholt, andere und ältere Jugendliche schlossen sich Dumbledores Gruppe, den „Mondtänzern“, im Geheimen an, um ihre Familien vor den Schattenwandlern zu schützen. Natürlich war es für den Schulleiter eine schwere Entscheidung, die Jungen für sich kämpfen zu lassen. Aber sie hatten Durchhaltevermögen und Loyalität bewiesen und waren alt genug, eigene Entscheidungen zu treffen. Zumal der Graubart jegliche Unterstützung herzlichst begrüßte.
Seine Schritte wurden langsamer und die Traurigkeit in seinen blauen Augen nahm zu. Ja, er fühlte sich verlassen und alleine gegenüber Grindelwald seinen Schergen. Tom Riddle, von dem er hoffte, dass er sich letzten Endes doch für seine – die gute – Seite entscheiden würde, hatte ihn verraten und war seinem egoistischen Handeln gefolgt. Albus wusste nicht, wo er sich aufhielt. Vermutlich war er auf der Flucht, zurück nach Albanien oder Ägypten. Auf alle Fälle war er ein Straftäter und das Ministerium trachtete ihm nach seinem Leben. Nicht zuletzt, weil er gegen eine der wichtigsten Grundregeln der magischen Welt verstoßen hatte: Den Tod. Ein Seufzen schlich sich über seine rauen Lippen und den Kopf zu sich schüttelnd, versuchte er das Gefühl der Niederlage zu unterdrücken, während er Kurs auf das Lehrerzimmer nahm. Es war Zeit zu handeln und den Unschuldigen zu helfen. Man konnte niemandem mehr trauen. Am wenigstens sich selbst, fürchtete der Graubart. Ob es ihm gelingen würde, sich einmal mehr gegen seinen Freund zu stellen? Das Herz blutete ihm bei diesem Gedanken. Aber er war es denjenigen schuldig, die seiner Hilfe bedurften.
I was a FOOL to believe A fool to believe It ALL ends today Yes, it all ends today
2008 by Tom Riddle
Songtext by O.S.T "Moulin Rouge - Show must go on"
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